Über Nassenbeuren
Der Ortsteil Nassenbeuren und der Ort (Kloster) Lohhof gehören seit 1978 zu Mindelheim. Sie liegen nordöstlich der Stadt und stellen mit 850 Bürgern zusammen den größten Ortsteil dar.
Erste Siedlungsspuren haben sich aus der Hallstattzeit (8.-5. Jh. v. Chr.) erhalten. Bei Grabungsarbeiten fand man unter der heutigen Kirche St. Vitus Reste einer römischen Badeanlage, die zu einer Villa rustica gehörten. Erst für 1105 sind urkundliche Unterlagen erhalten. Der Kirchenbau von St. Vitus wurde 1739 umgestaltet und vergrößert. Die erhaltene Ausstattung des Innenraums stammt aus drei Zeitperioden, dem 17., 18. und 19./20. Jh. Der Pfarrhof kam 1796 dazu. In ihm hat heute der Kindergarten sein Domizil gefunden.
Zu erwähnen ist, dass 1791-1795 Christoph von Schmid, der große Volksaufklärer und Komponist des Weihnachtsliedes "Ihr Kinderlein kommet ... " Kaplan in Nassenbeuren war.
Die zum Ort gehörende Wiesmühle an der Mindel wurde bereits 1457 in den Urkunden erwähnt. Zum Gemeindebereich gehört auch die katholische Wallfahrtskapelle Maria Schnee. 1655 wurde eine kleine Kapelle für das Gnadenbild errichtet, jedoch schon 1701/03 in heutiger Größe und Form umgebaut. Sie besitzt eine reiche gemalte Innenausstattung.
Zur Pfarrei Nassenbeuren gehört das Kloster Lohhof. 1363 erstmals erwähnt, hatten die Dominikanerinnen von Wettenhausen dort eine Filiale gegründet und 1903-1907 Kirche und Klostergebäude neu erbauen lassen. Die Textilwerkstatt der Ordensfrauen war etwas ganz besonderes. Seit ein paar Jahren wird das Kloster Lohhof von der "Kompass Drogenhilfe GmbH" genutzt.